Anfang Juli konnte ich endlich die erste große Besuchergruppe in Berlin begrüßen. Mehr als 40 Personen fuhren von Sonntag bis Mittwoch in die Bundeshauptstadt. Zwei Jahre lang war ein Besuch des Deutschen Bundestages unmöglich gewesen. Ich hatte den Besuch bereits für März geplant, doch dann machte uns die Corona-Pandemie ein weiteres Mal einen Strich durch den Plan. Doch einige Wochen später war es dann soweit.
Erste Überraschung am Anreisetag: Der ICE von Wuppertal nach Berlin kam am Sonntag sogar zwei Minuten vor der angekündigten Zeit an. Es ging also gut los. Ich hatte mich kurz entschlossen entschieden, mit der Gruppe anzureisen. Eigentlich fahre ich montags immer mit der Sechs-Uhr-Zug aus der Heimat nach Berlin. Nun nutzte ich die Gelegenheit, die Besucherinnen und Besucher im Zug kennenzulernen.
Nach der Ankunft ging es ab ins Hotel. Die Unterkunft lag im schönen West-Berliner Stadtteil Wilmersdorf. Die erste Verpflegung beschränkte sich am Abend auf einen Happen. Trotzdem blieb die Stimmung gut. Auch weil die nächste Currywurst-Bude in Berlin immer recht nah liegt. Am Montag gab es dann als erstes die obligatorische Stadtrundfahrt. Nach dem Mittagessen besuchten die Damen und Herren aus dem Bergischen Städtedreieck dann den Deutschen Bundestag. Eigentlich hätte ich sie nach dem Vortrag auf der Besuchertribüne zum Gespräch treffen sollen. Leider fand gleichzeitig die Anhörung des Innenausschusses zur Flutkatastrophe 2021 statt. Das enge Programm meiner Gruppe ließ sich auch nicht verschieben, deshalb musste mein Team der Gruppe Rede und Antwort stehen. Nach dem Kuppelbesuch ging es dann weiter im Bus quer durch die Stadt.
Der Dienstag stand dann ganz im Zeichen des Gedenkens an den Nazi-Terror. Zunächst besuchte die Gruppe die Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg. Dort haben die Nazis zwischen 1936 und 1945 circa 200.000 Menschen inhaftiert, gefoltert und ermordet. Menschen jüdischen Glaubens, Regime-Kritiker, Homosexuelle, sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter musste unter erbärmlichsten Bedingungen leben und arbeiten. Ich sehe es als meine Pflicht als Bundestagsabgeordneter, an die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte zu erinnern. In Berlin finden wir sie überall. Auch am Nachmittag beim Besuch des Dokumentationszentrums „Topographie des Terrors“ lernten die Besucher viel darüber, wie und wo das Terror-Regime der Nazis aus Berlin organisiert wurde.
Am Abend konnte ich dann ein weiteres Mal gemeinsam mit der Gruppe zu Abend essen, nachdem ich meine vielen Termine im Bundestag absolviert hatte.
Und dann war die Berlin-Reise am Mittwoch auch schon wieder vorbei. Es war schön, dass alles so gut geklappt hat. Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder, im Bergischen oder in Berlin.